PEM und POTS bei Long COVID: Was Sie als Gesundheitsdienstleister wissen müssen
Menschen mit Long COVID leiden häufig unter den Symptomkomplexen PEM (Postexertional Malaise) und POTS (Posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom). Ärzte der Plattform für Ärzte mit postakuten Infektionskrankheiten in den Niederlanden (PAN) und Mitglieder des medizinischen Teams von C-Support haben einen wichtigen Artikel zu diesem Thema verfasst. Der Artikel bietet einen klaren Überblick über Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen.
Warum ist das wichtig?
In den Niederlanden leiden etwa 450.000 Menschen nach einer COVID-19-Infektion an Langzeitfolgen. Ein Großteil von ihnen entwickelt eine Post-Epidemische Müdigkeit (PEM) und/oder ein posturales Tachykardiesyndrom (POTS). Diese Symptome werden oft nicht erkannt, sodass die Betroffenen unnötigerweise über längere Zeiträume nicht ansprechbar sind und keine angemessene Behandlung erhalten.
Was ist PEM?
PEM bedeutet, dass sich Symptome wie Müdigkeit, Schmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten nach kognitiver, emotionaler oder körperlicher Anstrengung verschlimmern. Selbst leichte Tätigkeiten wie Duschen oder Anziehen können überfordernd sein. Auch sensorische Überlastung (Licht und Geräusche) kann PEM auslösen. PEM kann kurz nach der Anstrengung auftreten, entwickelt sich aber oft verzögert, manchmal sogar erst nach bis zu 72 Stunden. Dies erschwert die Erkennung sowohl für Betroffene als auch für Angehörige. Typischerweise tritt innerhalb von Tagen bis Wochen eine Erholungsphase ein, jedoch wird nicht immer das vorherige Leistungsniveau erreicht. Daher besteht bei wiederholter Überlastung das Risiko einer allmählichen Verschlechterung.
Was ist POTS?
POTS ist eine Erkrankung, bei der die Herzfrequenz beim Stehen oder Sitzen abnorm ansteigt, während der Blutdruck stabil bleibt. Dies kann zu Schwindel, Herzklopfen, Atemnot und anderen Symptomen führen. Die Symptome verschlimmern sich bei längerem Stehen, können beängstigend und stark beeinträchtigend sein und im schlimmsten Fall Bettlägerigkeit zur Folge haben.
Praktische Hilfsmittel für Gesundheitsdienstleister
Der Artikel gibt klare Ratschläge für:
- Erkennung von PEM und POTS;
- die richtige Diagnose stellen, zum Beispiel mit dem NASA Lean Test;
- Patientenberatung unter Berücksichtigung von Lebensstil, Therapietempo und Medikamenteneinnahme;
- Schadensvermeidung bei Patienten mit PEM.
PEM und POTS sind stark beeinträchtigende Symptome, die häufig im Zusammenhang mit Long COVID auftreten. Eine frühzeitige Erkennung und angemessene Unterstützung können die Alltagsfunktionen und die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern.
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