Die Psychiaterin Daphne Everaerd hat zusammen mit der medizinischen Beraterin Sara Biere-Rafi eine erstellt Artikel geschrieben und veröffentlicht zu neuropsychiatrischen Aspekten von Long COVID. Die Literatur zu (neuro)psychiatrischen Aspekten von Long-COVID steckt noch in den Kinderschuhen und entwickelt sich rasant. Diese Literaturrecherche liefert ein für die Praxis des Psychiaters relevantes Update zum aktuellen Stand der klinischen Symptome anhaltender Beschwerden nach COVID-19. Darüber hinaus wird ein Überblick über den aktuellen Wissensstand zu Risikofaktoren, Präventionsmöglichkeiten und Behandlungsstrategien (neuro)psychiatrischer Symptome bei Long-COVID gegeben.
Anhaltende Beschwerden nach COVID-19 stellen weltweit ein großes Problem dar und es wird immer deutlicher, dass auch neuropsychiatrische Beschwerden dazu gehören. Nach einer COVID-19-Erkrankung sind Angstzustände, Depressionen und posttraumatische Stresssymptome häufige Beschwerden. Kognitive Symptome sind ebenfalls häufig und haben einen ungünstigen natürlichen Verlauf. Es gibt noch wenig Erkenntnisse über Risikofaktoren, die diese Beschwerden verursachen können.
Anhaltende neuropsychiatrische Beschwerden
Frauen und Patienten nach Aufnahme auf die Intensivstation mit Delir oder somatischer Komorbidität (Vorliegen einer Erkrankung zusätzlich zu einer primären, zentralen Erkrankung oder einem Leiden) haben nach COVID-19 ein höheres Risiko für anhaltende neuropsychiatrische Beschwerden. Eine Impfung kann eine schützende Wirkung gegen die Entwicklung anhaltender kognitiver Beschwerden nach COVID-19 haben. Es gibt kaum Belege für wirksame Behandlungen für post-COVID-bedingte neuropsychiatrische Beschwerden.
Brauchen Sie mehr Forschung
Es besteht weiterer Forschungsbedarf zu Risikofaktoren, Diagnostik und insbesondere wirksamen Behandlungen für anhaltende neuropsychiatrische Beschwerden nach COVID-19. Bis dahin können Leitlinien zu bekannten Erkrankungen mit ähnlichen Beschwerden sowohl bei der Diagnose als auch bei der Behandlung anhaltender neuropsychiatrischer Beschwerden nach COVID-19 eine Rolle spielen.
Auf Basis dieses Artikels wird es in Kürze einen akkreditierten Weiterbildungstest für Psychiater geben, der dazu beitragen soll, das Wissen über Post-COVID innerhalb dieses Berufsstandes zu verbreiten und zu verankern.