Bericht zur Erasmus MC- und C-Support-Forschung
Dass die Post-COVID-Versorgung in den Niederlanden noch nicht optimal ist, wurde teilweise bereits durch frühere Untersuchungen des Erasmus MC in Zusammenarbeit mit C-Support unter Patienten deutlich. Nun wurde die Perspektive der medizinischen Fachkräfte selbst untersucht. An einer sogenannten Delphi-Studie nahmen 169 Fachkräfte teil, die (un)mittelbar an dieser Versorgung beteiligt sind; Durch Fragebögen und Reflexionen mit Experten wurden Meinungen zu verschiedenen Aspekten der Pflege gesammelt. Engpässe wie der Mangel an bewährten Behandlungen, Anerkennung und Verständnis, Wissen und multidisziplinärer Zusammenarbeit wurden klar identifiziert. 1/3 der Teilnehmer verfügt nicht über ausreichende Möglichkeiten, eine gute Behandlung zu gewährleisten und 1/4 bewertet die Post-COVID-Versorgung im Allgemeinen als „schlecht“. Die Zusammenarbeit der medizinischen Fachkräfte wird mit 5,5 bewertet. Über die wichtigsten zu lösenden Fragen konnte oft keine Einigung erzielt werden. Dies zeigt, wie komplex die inhaltliche und organisatorische Nachsorge nach einer COVID-XNUMX-Erkrankung ist. Es besteht noch viel Verbesserungsbedarf, die kürzlich eröffneten Kompetenzzentren werden hierzu beitragen.
Den Teilnehmern zufolge liegen die größten Engpässe in der Gesundheitsversorgung im mangelnden Verständnis und der Anerkennung der Patienten sowie in der Nichtverfügbarkeit von Medikamenten und evidenzbasierten Behandlungen. Die beteiligten Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass sich insbesondere bei Letzterem kurzfristig nichts ändern wird. Wissenschaftliche Forschung und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind wichtige Voraussetzungen zur Lösung der genannten Engpässe. Zum Zeitpunkt der Fragebogenerhebung (Oktober 2023 und Mai 2024) waren die Kompetenzzentren noch nicht eröffnet und ihre Ausgestaltung noch unbekannt. Die Erwartungen der Teilnehmer sind hoch und diese Zentren werden als Lösung für viele Engpässe angesehen. Ob dies tatsächlich der Fall sein wird, wird die Zukunft zeigen.
Aufgaben- und Wissensteilung
Dem Hausarzt kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Als Diagnostiker, Hausarzt und Fallmanager. Die beteiligten Hausärzte selbst sehen ihre Rolle allerdings als geringer an. Der Wissenserwerb durch Forschung und die Weitergabe sowohl neuen als auch bestehenden Wissens werden als wichtig für weitere Verbesserungen in der Post-COVID-Versorgung angesehen. Der Bedarf an mehr Wissen und damit Handlungsperspektiven ist groß. Die Entwicklung von Leitlinien ist ein sehr langsamer Prozess, doch Leitlinien und Handbücher werden von den Teilnehmern dieser Studie als wichtige Möglichkeit zur Wissensvermittlung angesehen.
Zusammenarbeit und Finanzierung
Die Zusammenarbeit der medizinischen Fachkräfte untereinander in der Post-COVID-Versorgung wird von den Teilnehmern dieser Studie mit der Note „Befriedigend“ (5,5) bewertet. Engpässe sind hier unter anderem ein hoher Arbeitsaufwand, Kapazitäts- und Zeitmangel, fehlende interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine fehlende Vergütung der Beratung. Die Engpässe seien schwer zu beheben, heißt es aus den Teilnehmerkreisen. Ein großes finanzielles Hindernis ist die mangelnde Finanzierung der Gesundheitsdienstleister und der Mangel an Policen, Tarifen und vertraglich vereinbarter Versorgung durch die Krankenversicherer.
Annemieke de Groot, Leiterin C-Support:
Trotz der bisherigen Erfahrungen mit der Q-Fieber-Behandlung wurden bei der Erkennung, Anerkennung und Organisation der Behandlung komplexer postinfektiöser Erkrankungen (PAIS) unzureichende Fortschritte erzielt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die notwendigen Maßnahmen im Falle neuer Ausbrüche von Zoonosen und/oder Infektionskrankheiten zu berücksichtigen und aus der Vergangenheit zu lernen.
C-Support: Optimierung der Post-COVID-Versorgung
Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie plädiert C-support dafür, dass die beteiligten Parteien ihre Verantwortung bei der Entwicklung und Verbesserung der Post-COVID-Versorgung übernehmen. Im Gesundheitswesen sollten Kooperation, multidisziplinäre Arbeitsweisen, Koordination der Versorgung, Wissenserwerb und ein breiter Blick auf alle Lebensbereiche im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus ist eine patientennahe Organisation der Versorgung wünschenswert. Dies erfordert eine intensive Primär- und Sekundärversorgung. Anerkennung bildet die Grundlage für eine gute Pflege und Wissen ist ein unverzichtbares Instrument zur Verbesserung dieser Pflege. Um Patienten nach einer COVID-Erkrankung wirksam betreuen zu können, müssen medizinische Fachkräfte über die richtigen Informationen und Ressourcen verfügen. Laut C-support sind Investitionen in Bildung, Forschung und Bewusstseinsbildung von entscheidender Bedeutung.
Nachfolgend finden Sie den Link zum Bericht, den Anhang, das Anschreiben sowie den Link zur übersichtlichen Zusammenfassung, die für Fachleute und andere Interessierte erstellt wurde.
Zusammenfassung des Berichts
