
Sara Biere-Rafi ist promovierte Ärztin und medizinische Beraterin bei C-support. Zusätzlich zu ihrer Arbeit mit Patienten engagieren sie und ihre Kollegen sich für die Verbesserung der Versorgung von Post-COVID-Patienten. Zu diesem Zweck fordert sie im Namen von C-support die Einrichtung von Kompetenzzentren; eine Reihe von Orten im Land, an denen Wissen und Erfahrungen im Bereich Post-COVID gebündelt werden, an denen effiziente, maßgeschneiderte Versorgungspfade verfügbar werden und an denen Patienten in die wissenschaftliche Forschung eingebunden werden.
Darüber hinaus arbeitet sie mit anderen Organisationen, darunter der NFU (Niederländischer Verband der Universitätskliniken), dem FMS (Föderation medizinischer Fachärzte) und dem NHG (Niederländischer Verband der Allgemeinmediziner), an einer Wissensagenda zusammen. Die zentrale Frage ist, welche nationalen und internationalen Studien laufen und welche Wissenslücken im Bereich Post-COVID noch geschlossen werden müssen. Der Auftrag für diese Wissensagenda wurde kürzlich vom Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport an ZonMW vergeben.
Wissensagenda
Sara: „Später in diesem Jahr wird die Wissensagenda einen Überblick über das gesamte (fehlende) Wissen über Post-COVID geben. Hier werden alle nationalen und internationalen Studien zusammengeführt und analysiert. Dadurch ist es einfacher zu erkennen, welches Wissen bereits vorhanden ist. Dieses Wissen kann dann in Leitlinien für medizinisches Fachpersonal umgesetzt werden. Beantworten Sie aber auch die Frage, welcher zusätzliche Forschungsbedarf besteht. Zum Beispiel spezifische biomedizinische Forschung zu einer der hypothetischen Hypothesen als Ursache für Post-COVID und letztendlich hoffentlich mehr Forschung zu Behandlungen.“
Minister Kuipers kündigte kürzlich auch eine europäische Zusammenarbeit an. Die Europäische Kommission hat 50 Millionen Euro für den Aufbau eines europäischen Netzwerks zur Erforschung der Folgen und Behandlung von Post-COVID bereitgestellt. „Durch die Zusammenarbeit und gegenseitige Ergänzung geht weniger Zeit mit der Beantwortung von Fragen wie der Diagnose nach einer COVID-Erkrankung oder der Behandlung der Krankheit verloren“, sagte er.
Aus Kompetenzzentrum wird Kompetenznetzwerk
Dieses Wissen ist auch für die Kompetenzzentren wichtig, für die sich C-support seit Längerem einsetzt. „Im Falle einer neuen Erkrankung ist ein intensives Zusammenspiel zwischen Pflege und wissenschaftlicher Forschung von großer Bedeutung. Durch die Organisation aller aktuellen Kenntnisse und Fachkenntnisse in Kompetenzzentren kann die verfügbare Versorgung sofort verbessert werden. In den Kompetenzzentren kann zudem eine strukturierte Plattform für wissenschaftliche Forschung geschaffen werden. Und neben der unterstützenderen Standardversorgung können auch neue Behandlungen im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung erfolgen.“
Am 14. März führte ein Arbeitstreffen mit den genannten Parteien im Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport zu der Entscheidung, ein Kompetenznetzwerk einzurichten. Ein Netzwerk aus einer Reihe von akademischen Krankenhäusern, in denen geforscht wird, und einer Reihe von peripheren (regionalen) Krankenhäusern, in denen die Patientenversorgung stattfindet. Diese Pflege muss effektiv, effizient und multidisziplinär sein. Was es etwas schwieriger macht, ist, dass das Ministerium für Gesundheit, Soziales und Sport nur die akademischen Krankenhäuser betrifft. Die peripheren Krankenhäuser fallen unter die Krankenkassen und werden somit zu einem wichtigen Akteur in dieser Neuordnung.
C-support ist und bleibt aktiv an der Gestaltung des Kompetenznetzwerks beteiligt. Wir beraten bei der Organisation der Pflege und arbeiten an einem Pilotprojekt zur Zusammenarbeit zwischen einem akademischen und einem peripheren Krankenhaus. Der Aufbau des Netzwerks ist für Herbst geplant.
