Medizinischer Berater Dr. Sara Biere-Rafi erklärt
BC 007
C-support erhält viele Fragen zum sogenannten „James-Bond-Mittel“ gegen Long COVID. BC OO7 ist ein ursprünglich deutsches Arzneimittel. Es wurde von Berlin Cures, einer Gruppe deutscher Forscher, als Medikament gegen eine durch Autoantikörper verursachte Form der Herzinsuffizienz entwickelt. Dabei handelt es sich um Antikörper, die gegen Teile des eigenen Körpers gerichtet sind. Das Medikament soll diese Autoantikörper wirksam neutralisieren, ist für diese Anwendung jedoch noch nicht zugelassen.
Kürzlich wurde das Medikament von einem Augenarzt an einer Universitätsklinik in Erlangen einem Patienten mit Glaukom und Long-COVID-Beschwerden verabreicht, bei dem sich ebenfalls ähnliche Autoantikörper gegen die Blutgefäße herausstellten. Die Behandlung bestand aus einer einmaligen Verabreichung des Arzneimittels über eine Infusion über 75 Minuten. Das Medikament erwies sich als wirksam bei der Wiederherstellung der Blutzirkulation in den kleinsten Blutgefäßen des Auges, aber auch bei der Verringerung von Long-COVID-Beschwerden wie Gehirnnebel und Müdigkeit. Mittlerweile wurden etwa vier Long-COVID-Patienten erfolgreich behandelt.
Brauchen Sie mehr Forschung
Obwohl das Medikament bei dieser kleinen Patientengruppe wirksam zu sein scheint, ist es noch viel zu früh, um Rückschlüsse auf seine Anwendbarkeit, Wirksamkeit und Sicherheit für die große Gruppe von Long-COVID-Patienten im Allgemeinen zu ziehen. Auch die Forscher selbst sind der Meinung, dass nun weitere klinische Forschung in größerem Maßstab erforderlich sei, um den möglichen Einsatz des Arzneimittels weiterzuentwickeln und zu untersuchen. Dafür suchen sie derzeit nach einer Finanzierung.
BC 007 verfügt derzeit leider noch nicht über eine „License to Cure“. Sollten neue Informationen oder Erkenntnisse zu diesem Produkt auftauchen, wird C-support dies auf der Website erwähnen.
HELP Apherese in Deutschland
Trotz verschiedener Studien ist die Ursache der Long-COVID-Beschwerden noch nicht vollständig geklärt. Als mögliche Mechanismen werden ein überaktives Immunsystem, ein gestörter innerer Thermostat, die Bildung von Antikörpern gegen körpereigenes Gewebe und die Bildung von Blutgerinnseln genannt. Dies kann auch je nach Patient unterschiedlich sein.
In Deutschland ist Dr. Beate Roxane Jaeger Patienten, die mit der Apherese-Technik behandelt wurden. Bei der Apherese handelt es sich um einen Prozess, bei dem ein oder mehrere Blutbestandteile aus dem Blut entfernt werden, während die übrigen Bestandteile dem Patienten wieder zugeführt werden. Dr. Jaeger setzt die Apherese-Technik seit Jahren unter anderem zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte bei Menschen mit Arteriosklerose in den Blutgefäßen des Herzens ein, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt besteht.
Vielversprechende Ergebnisse
Mittlerweile wird diese Technik auch zur Behandlung von Long-COVID-Beschwerden eingesetzt. Neben Cholesterinpartikeln werden bei Long-COVID-Patienten auch Gerinnungsproteine und am Immunsystem beteiligte Zellen entfernt, mit dem Ziel, die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Organe zu verbessern. Die Behandlung ist sehr teuer, etwa 1500 Euro pro Behandlung, und müsste mehrmals wiederholt werden. Zwischen den Behandlungen werden die Patienten mit Blutverdünnern behandelt. Die Ergebnisse sollen vielversprechend sein, da die Patienten nach Abschluss der Behandlungen deutliche Verbesserungen erzielten.
Die Ergebnisse ihrer Forschung wurden jedoch noch nicht in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Wir müssen nun warten, bis wir weitere Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Methode erhalten, was ziemlich drastisch ist. C-Support hält Sie auf dem Laufenden.